Dritte Liga Süd Männer

LAF Sinzig – TV Waldgirmes 0:3 (16:25, 14:26, 20:25)

 

„Das war nix“ meinte Senior Artur Wotzke nach dem Spiel, „wir waren heute einfach schlecht“. So fasste er das glatte und auch in den Sätzen deutliche Ergebnis zusammen. Der Zweitligaabsteiger Waldgirmes schlug an diesem Samstag die Sinziger in ihrer Halle mit 0:3.

Anders als von den Sinzigern erhofft, und auch anders, als noch im letzten Spiel gegen den Topfavoriten um den Aufstieg, die TG Rüsselsheim , hatten die Rheinländer zu keiner Zeit eine reelle Chance auf einen Satzgewinn. Waldgirmes schlug zwei Sätze lang so hat und variabel, dabei aber auch überaus sicher auf, dass den Sinzigern kein geregelter Spielaufbau gelang. So hatte Zuspieler und Kapitän Matthias Michno keine Chance, sein schnelles Passspiel aufzuziehen und seine Angreifer wirkungsvoll in Szene zu setzen. Zumeist hagelte es entweder Asse, oder aber er musste eine unpräzise Annahme ausgleichen.

Auf der anderen Seite blieben die Aufschläge der Sinziger weitgehend wirkungslos. Waldgirmes agierte aus einer soliden Annahme heraus und demonstrierte eine beeindruckende Überlegenheit am Netz. Gegen die zwangsläufig zumeist hoch gespielten Angriffe der Sinziger gelang den Gästen pro Satz mehrere direkte Blockpunkte. Umgekehrt blieb Sinzig in den Block-Feldabwehr-Aktionen zumeist erfolglos. Denn die Gäste spielten aus der sicheren Annahme heraus ein ums andere Mal schnell über die Mitte; und auch die langen Angreifer über die Außen- oder Hinterfeldpositionen wussten druckvoll zu punkten. „Die schlugen teilweise über unseren Block“ staunte auch Außen-Annahme-Spezialist Merlin Hinsche nicht schlecht.

Der übernahm zum Ende des zweiten und im dritten Satz probehalber die Zuspielposition. Auch der polnische Neuzugang Ziolkowski erhielt seinen ersten längeren Einsatz über die Diagonalposition und ersetzte hier Thomas Schäfer, der normalerweise zu den Topscorern der Sinziger gehört, sich gegen Waldgirmes aus den genannten Gründen aber nicht so erfolgreich wie sonst in Szene setzen konnte.

Und erstaunlicherweise schien es bis zum 16:16, als hätte Sinzig im dritten Satz eine Chance, zurück zu kommen. Das lag aber letztlich nur daran, dass Waldgirmes das bisherige Aufschlagniveau nicht halten konnte und sich reihenweise Aufschlagfehler leistete. Auch gelang Altmeister Artur Wotzke und insbesondere Manuel Michno endlich, mit druckvollen und in der Länge variablen Angaben, Unsicherheit in den gegnerischen Spielaufbau zu bringen. Doch im Ergebnis änderte sich nichts an der geschilderten Rollenverteilung: Ein dominanter Block der Gäste, ein direkter Aufschlagpunkt, eine schlechte Sinziger Annahme und harte Angriffe reichhöhenüberlegener Angreifer aus Waldgirmes sicherten einen zwischenzeitlichen Vorsprung von 16:20 und schließlich den Satz- bzw. Spielbeginn.

„Man ist immer nur so gut, wie der Gegner es zulässt. Und wenn wir heute nicht in’s Spiel fanden, dann lag das letztlich daran, dass Waldgirmes in Aufschlag, Annahme und Angriff einfach eine Liga besser war“, ergänzte Trainer Gilbert Deurer die Einschätzung von Wotzke. Dennoch zeigte sich Kapitän Matthias Michno nach dem Spiel sichtlich verärgert: „Wir haben es nicht geschafft, uns auf den Gegner einzustellen, Vorgaben umzusetzen und in unser Spiel zu finden“.

So wird der nächste Spieltag bei Friedrichshafen am Bodensee nun für die Sinziger zur Standortbestimmung. Denn die Hausherren liegen mit einem Sieg aus fünf Spielen auf  dem vorletzten Tabellenplatz, während Sinzig mit zwei Zählern und einem Sieg mehr unmittelbar davor auf dem 7. Platz verweilen.

 

Für die LAF Sinzig spielten: Jan Niklas Comes, Patrick Hehmann, Merlin Hinsche, Manuel Michno, Matthias Michno, Thomas Schäfer, Artur Wotze, Damian Ziolkowski, Stepahn Durchholz, Andreas Fast und Konstantin Skok.