Dritte Liga Süd
TV Bliesen – LAF Sinzig 3:1 (25:19; 25:23; 19:25; 26:24)
„Das Spiel ist verloren, die Liga aber gewonnen“- so oder so ähnlich musste den Spielern und mitgereisten Fans der LAF Sinzig nach Abpfiff im St. Wendeler Sportzentrum zu Mute gewesen sein. Im letzten Spiel der Saison unterlag man vor einer Traumkulisse von ca. 700 Zuschauern den Gastgebern mit 1:3 konnte aber ob der gleichzeitigen Niederlage von Verfolger VfB Friedrichshafen II im Fernduell den Klassenerhalt sicher sein.
Eben diese frohe Botschaft war es, welche die Sinziger im vierten Satz erreichte, und die Trainer Gilbert Deurer beim Stand von 23:24 und 1:2 gegen Sinzig in einer Auszeit als Art Extramotivation seinen Spielern mit auf den Weg geben wollte. Doch auch dieser Griff in die psychologische Trickkiste verpuffte an diesem Abend, weil die LAF sportlich nicht an die Leistung heranreichten die sie in dieser Spielzeit auszeichneten. So beendete ein fehlerhafter Angriff der Sinziger, fast symptomatisch für den Verlauf, dieses Spiel gegen einen Gegner der nur „phasenweise überragte“, so Bliesenkapitän Lukas Kaiser nach dem Spiel, und folglich „eigentlich in unserer Reichweite war“ (LAF- Coach Deurer).
Diese „überragende Phase“ der Bliesener war besonders im ersten Satz zu spüren: Über starke Aufschläge und exzellente Blockarbeit zog der TV Bliesen den Sinzigern den Zahn, die nie in ihr Spiel fanden und schlussendlich 25:19 verloren. Auch im zweiten Satz bot sich den Zuschauern zunächst ein ähnliches Bild ehe sich die Annahme um Konstantin Skok (Trainer Deurer: „mein angreifender Libero“) und die changierenden Manuel Michno und Merlin Hinsche steigerten und mit ihnen das gesamte Sinziger Spiel. Ab 10:10 war dieser zweite Satz ein ausgeglichener, und obwohl er im Verlauf knapp mit 23:25 aus Sinziger Sicht verloren wurde gab er jedoch den LAF Spielern Zutrauen in das eigene Spiel. „In keinem der letzten vier Trainingstermine stand uns ein kompletter Kader im Training zur Verfügung“ erläuterte der Dienstälteste Sinziger Akteur Artur Wotzke nach dem Spiel einen möglichen Grund für die Findungsschwierigkeiten und Anlaufprobleme.
Daher war die Moral der Sinziger auch nach 0:2 Satzrückstand ungebrochen und sie erspielten sich Vorteile im dritten Durchgang. Den Unterschied zu Bliesen markierten jedoch jeweils Aufschlagsserien von Patrick Hehmannn und Thomas Schäfer die den Satzgewinn 25:19 recht deutlich erschienen ließen.
Dann der vierte Durchgang. Dann die besagte Situation in der Crunchtime. Vorher gar eine 23:22 Führung zugunsten der LAF. Warum also kein Satzgewinn und der damit verbundene Tiebreak, warum kein Happy End ?
Zum einen machte Bliesen, angetrieben von 700 frenetischen Fans, alles richtig, setzte den bis dato fast verwaisten Starspieler Kaiser über die Mitte ein, der gleich dreimal hintereinander punktete und damit das Ruder herumriss. Zum anderen stehen dem nicht exakt zu Ende gespielte Angriffe auf Sinziger Seite gegenüber, die wohl als ein direktes Produkt aus der Trainingsbeteiligung betrachtet werden können. „Aber hier kein Vorwurf „, so ein realistischer Coach Deurer nach dem Spiel, „selbst mit vollen zwei Einheiten pro Woche können wir uns schwer mit Bliesen messen – die trainieren dreimal und haben sogar Profis an Bord.“
Daher fällt für ihn das Resümee der Saison durchweg positiv aus, einem Umstand den er in eigens bedruckten Spielershirts als Geschenk schon in der Vorwoche Ausdruck verlieh.
Und auch das Highlight des Abends abseits des Spielfeldes blieb fest in Sinziger Hand: Die Fangruppe „UUULTRAS“ war nicht nur mit ins ferne Saarland gereist, sie zog alle Aufmerksamkeit auf sich als sie mit einem überdimensionierten Mammut – seines Zeichens Wappentier der LAF – in die St. Wendeler Sportarena einzog und ihr Team unterstützte. Letztlich seien diese tollen Sinziger Fans, allen voran die Fangruppe, mit ein Grund warum man die Klasse sportlich gehalten habe, waren sich die Spieler nach Spielschluss einig und freuten sich auf eine weitere Saison in Deutschlands dritthöchster Spielklasse.
Für die LAF spielten: Serge Moor, Konstantin Skok, Merlin Hinsche, Matthias Michno, Manuel Michno, Stephan Durchholz, Artur Wotzke, Jan Niklas Comes, Thomas Schäfer und Patrick Hehmann.