Gelungener restAHRt: Die neue alte Sinziger Truppe hat das mit Spannung erwartete erste Spiel in der Regionalliga und ausgerechnet gegen den Lokalrivalen in Feldkirchen überraschend deutlich mit 3:1 für sich entschieden.

Dabei war der Start fast schon erwartet holprig und mit Ansage von zahlreichen Eigenfehlern bestimmt. Die Gastgeber lagen schnell und über den Satz konstant mit 3 bis 5 Punkte vorne. Dabei waren es insbesondere die Alteingesessenen, die ihre Leistung nicht an den Ball brachten. So sah sich Coach Deurer gezwungen, nahezu wahllos zu wechseln, um überhaupt an Stellschrauben zu drehen. Für den Setter Haubrichs kam Manuel Michno, obwohl Haubrichs seine Leistung brachte. Es war eher ein psychologischer Wechsel ins Team, um mit dem Michno-Urgestein die über dem Sinziger Spiel schwebende Unsicherheit anzugehen. Auch Lukas Echelmeyer, eigentlich eine diagonale Bombe, wurde eher probeweise durch Max Füllmann ersetzt. Und „Mülli“ lieferte für den Rest des Spiels. Auch ein Wechsel über außen (Lieder für Schmeljew) erfolgte letztlich auf Probe.

Doch eine alte Regel des großen Sinziger Mentors Manfred Michno – nichts tun ist als Trainer keine Option und manchmal kann man mit Zufälligkeiten ein Spiel maßgeblich beeinflussen – bewahrheitete sich. Zwar verloren die Sinziger den ersten Satz nach starker Aufholjagd und einem verlorenen Satzball noch 25:27, gewannen aber den nächsten Satz mit 25:23. Dabei mag auch die Vorgabe geholfen haben, die starken Mittelspieler von der Ahr mehr einzusetzen. Die im wahrsten Sinne des Wortes überragende Reichhöhe des Sprungungeheures Upgang, aber auch die Schlaghärte von Serge Moor (Häuptling) gaben der gesamten Mannschaft die Sicherheit, nunmehr von Anfang an in Führung den Satz einzufahren. Dass der dritte Satz zur 2:1-Führung für Sinzig mit 25:10 derart deutlich ausfiel, zeigt das Potential der Flutgeschädigten.

Daneben 2 Anekdoten, die die gewinnbringende Lockerheit der Sinziger dokumentieren: Nachdem es bei einem Angriff der Gastgeber zu einem Bruch der Antenne und einer Unterbrechung kam und die Spieler wieder aufs Feld gepfiffen wurden, fehlten 2 Sinziger, die sich unerlaubt von der Truppe für eine Pause entfernt hatten. Dies kostete eine (wertvolle) Auszeit. Und Sebastian Lieder kugelte sich in einem Spielzug den Daumen aus, woraufhin eine sofortige erste Hilfe aus dem Publikum der Gastgeber erforderlich war (hier ein herzlicher Dank) und Schmeljew wieder die Außenposition einnahm. Dennoch blieb Sinzig in der Spur und spielte wieder Volleyball, statt zu arbeiten; mit teilweise spektakulären Feldabwehraktionen von Moor, Schmeljew, Skok und dem Libero Hinsche. Bemerkenswert auch das Debüt des „Welpen“ Eumann, der ohne Vereinsausbildung und erst seit einem knappen Jahr zu den LAF gekommen ist, sich jedoch sofort mit Engagement und Talent das Vertrauen auch der Etablierten erarbeitet hat.

Der letzte Satz ist schnell erzählt: Ausgeglichen mit leichten und immer größer werdenden Vorteilen für Sinzig bei gleicher Marschrichtung (starke Mitte und taktische Aufschläge) führten zu einem letztlich ungefährdeten 25:17. Im Ergebnis gilt damit das selbst gesetzte Motto „mir sin widder dAHR“ auch als gute Umschreibung dieses Spieltages.

Für Sinzig spielten:

Justin Haubrichs, Manuel Michno, Lukas Echelmeyer, Max Füllmann, Serge Moor, Daniel Upgang, Karolis Naujalis, Konstantin Skok, Viktor Schmeljew, Sebastian Lieder, Merlin Hinsche, Max Eumann.

Fotos: Jörg Niebergall