Mit einem durchaus überraschenden 3:0 (25:19, 27:25, 26:24) haben die Sinziger Regionalligavolleyballer den bisherigen Tabellenersten aus dem Saarland auf die Heimreise geschickt. Dabei zeigen die Satzergebnisse schon, dass es ein knappes Match war – „das hätte durchaus auch anders enden können“ kommentierte Teamchef Konstantin – Papa – Skok das Ergebnis. Aber getragen von Pauken und Trompeten des heimischen Publikums in der auch für die Sinziger ungewohnten Bundesligahalle in Neuwied zeigten die Buben von der AHR, wozu sie fähig sind. An dieser Stelle ein Dank an die Neuwieder Gastfreundlichkeit und alle Gäste mit den Hauptsponsoren NoBaxx/Werbaxx, Die Saubermänner um Oliver Huhn und die Fa. Trockenbau L. Gilles in Sinzig sowie die Rechtsanwälte KOP in Bonn, die trotz der notwendigen Anfahrt nach Neuwied die AHRstädter zum umkämpften Sieg gepusht haben.

Der erste Satz begann ausgeglichen, wobei sich schon sehr schnell zeigte, dass das starke Sinziger Blockspiel – in der Vergangenheit eigentlich eine Schwäche – diesmal den Ausschlag geben könnte. Während aller drei Sätze zogen insbesondere Setter Haubrichs und beide Mittelblocker den gegnerischen Angriffen immer wieder den Zahn, und auch der nicht gerade groß gewachsene Leader Skok glänzte im Block, blieb mit Libero Eumann stabil im Spielaufbau und punktete teils spektakulär am Netz; zu Recht wurde er vom Gegner zum MVP gewählt. Zur Mitte des Satzes zogen die Sinziger mit sicherem Spielaufbau und Überlegenheit am Netz langsam von dannen bis zum bekannten Satzergebnis.

Aus dieser Sicherheit heraus folgte der Einbruch: Mit 0:7 und bis zum 6:14 sah das Publikum zunächst verdutzt ein zunehmend verunsichertes Heimteam. Echelmeyer, berufsbedingt erst direkt zum Spielbeginn angereist, kam auf die ungewohnte Außen-Annahmeposition. Doch erst mit der – eigentlich in einer solchen Situation untypischen – Ansage, Druck aus dem Aufschlag zu nehmen, hier Fehler zu vermeiden und auf die o.g. Netzhoheit zu vertrauen, gelang das Erstaunliche: Sinzig holte Punkt für Punkt auf. Mit sicherem Service von Naujalis und starken Block-Abwehr-Aktionen aller Protagonisten waren die Gäste plötzlich nur von 3 und dann 2 Punkte vor – bis zum plötzlichen 19:19. Die dann entstandene dramatische Ralley mit Satzbällen auf beiden Seiten entschieden die Barbarossastädter durchaus glücklich aber verdient für sich. Hier, wie auch im ganzen Spiel, zeigte sich der üblicherweise über die Mitte agierende und heute wegen des Fehlens von Füllmann und der verspäteten Anreise von Echelmeyer über die Diagonale agierende Serge – Häuptling – Moor mit seiner harten Klebe als wahre Waffe in Krisensituationen.

Der dritte Satz ist schnell erzählt: Vorteile für Sinzig bis zur Satzhälfte. Dann ausgeglichen bis zum 22:22. Satzball Sinzig beim 23:24 vergeben und sodann erst aus der Annahme heraus und schließlich mit Aufschlag Moor zum umjubelten Sieg. „Die Truppe ist eine DivAHR“ resümierte Coach Deurer schmunzelnd die Leistungssteigerung im Verhältnis zur zuletzt deutlichen Niederlage in Vellmar – „mit Publikum himmelhochjauchzend, und dann wieder jeder für sich im Tunnel und zu Tode betrübt.“ So wird es die Herausforderung sein, Stabilität auf dem gezeigten hohen Niveau zu entwickeln.

Für Sinzig spielten:

Lukas Echelmeyer, Max Eumann, Dustin Halft, Justin Haubrichs, Sebastian Lieder, Serge Moor, Karolis Naujalis, Viktor Schmeljew, Konstantin Skok, Daniel Upgang.

MGD