Die Flut an der Ahr hat vielen Menschen im Kreis in den letzten zwei Jahren Einiges abverlangt, und viele kämpfen noch immer mit den Folgen dieser verheerenden Katastrophe. Auch unsere Kinder leiden zum Teil noch immer, da in Schulen und Vereinen auch nach über zwei Jahren noch nicht wieder der „normale“ Alltag Einzug gehalten hat. Und doch schaffen es die Beteiligten – Lehrkräfte, Kinder, Eltern und die vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen – möglichst Normalität zu leben.

Nachdem die Sporthalle des Rhein-Gymnasiums Sinzig bei der Flut 2021 unbenutzbar geworden ist, trainiert der Volleyballverein LAF Sinzig dank der unbürokratischen Hilfe anderer Vereine und des Kreises Ahrweiler in verschiedenen Hallen im Kreis und kann – ebenfalls dank dieser Hilfsbereitschaft – seine Heimspiele teilweise auch hier im Kreis ausrichten. Wir möchten an dieser Stelle den Mitarbeitenden der entsprechenden Abteilungen ausdrücklich für Ihren Einsatz danken.

Nun ist die Sporthalle des Rhein-Gymnasiums seit dem Beginn des neuen Schuljahres für den Schulsport wieder nutzbar. Allerdings scheint es nicht möglich zu sein, dem Volleyballverein (und auch anderen Vereinen) den Zutritt zu dieser Halle zu Trainings- und Wettkampfzwecken zu gewähren. Seit über einem halben Jahr versuchen die Verantwortlichen des Vereins, von der Kreis- und Stadtverwaltung eine Genehmigung zur Nutzung zu erhalten, was seitens der Verwaltung mit dem Hinweis auf unterschiedlichste, sich in den Gesprächen auch verändernde Problematiken immer wieder abgelehnt wird. Uns ist bekannt, dass der bisherige Hallenwart bereits im April dieses Jahres seine Kündigung eingereicht und die Stelle des Hausmeisters der Grundschule angetreten hat. Dabei ist für uns Eltern wie auch den Vereinsvorstand nicht nachvollziehbar, warum in vielen anderen Hallen im Kreis (u.a. Peter-Joerres-Gymnasium, Calvarienberg, Are-Gymnasium, Grundschule Bad Breisig und Bad Bodendorf) mit einer Schlüsselausgabe an die Vereine sowie einem damit verbundenen Schließsystem gearbeitet und nur in Sinzig ein stationärer Hallenwart verlangt wird. Uns gegenüber wurde im Gespräch argumentiert, dass sich die Halle nicht in ein Wohngebiet eingebettet befinde und es daher eines Hallenwartes bedürfe, um Vandalismus vorzubeugen. Dies erscheint jedoch wenig plausibel, da die Halle aktuell ohne Vereinsnutzung bereits ab 17:00 Uhr „unbewacht“ leer steht. Zudem ist Vandalismus auch nach 22:00 Uhr denkbar. Aus unserer Sicht ist eine Schlüssel- oder chipgebundene Regelung für die Vereine langfristig, mindestens aber bis zur Einstellung eines Hallenwartes, überfällig. Allein die LAF haben beim Sportbund Rheinland Mehrbelastungen an Trainingsfahrten von über 15.000km für das Jahr 2022 angezeigt. Dabei wurden nur die Trainerfahrzeuge gemessen. Die vielen Fahrgemeinschaften der sehr engagierten Eltern müssen da noch addiert werden und sind nicht nur aus klimapolitischer Perspektive mehr als fragwürdig bei einer offensichtlich nutzbaren Halle vor Ort (siehe Schulsport). Für eben jene Eltern bedeutet jede Woche, in der wir nicht in Sinzig trainieren können, zudem einen großen zeitlichen und organisatorischen Mehraufwand.

Es ist für uns als Verein sowie auch als Eltern nicht nachvollziehbar, dass der Kreis und die Stadt nicht in der Lage sind, für einen ortsansässigen Verein in Sinzig die Nutzung der Sporthalle des Rhein-Gymnasiums zeitnah und wenn nötig unbürokratisch möglich zu machen. Eine kurzfriste Sperrung aufgrund weiterer Bauarbeiten ist dabei natürlich denkbar und soll nicht Teil der von uns hier angestoßenen Diskussion sein. Die Verantwortlichen möchten wir dringend bitten, hier schnellstmöglich eine Lösung zu finden.

Mit freundlichen Grüßen
i.A. für den Vorstand und die Elternvertretung

Merlin Hinsche

(1. Vorsitzender der LAF Sinzig e.V.)